Nichtwähler

Monday, September 25, 2006

Es ist schon erschreckend, wie weit die Politikverdrossen heit bei uns schon gewachsen ist. Oder sollte man besser sagen Politikerverdrossenheit??

Ein paar Fakten:
- Bei der letzten Landtagswahl in unserer Hauptstadt vor einigen Tagen lag die Wahlbeteiligung bei 58%.
- Die CDU erhielt damit nur 12% Stimmen von allen Wahlbeteiligten. Ist das noch eine Volkspartei???
- 62% der Deutschen trauen inzwischen keiner Partei mehr zu, mit den problemen des Landes fertig zu werden. (Stern 39/06)
- 17% der Wahlberechtigten sind entschlossen, nicht mehr an den nächsten Bundestagswahlen teilzu nhmen (Stern 39/06). Das sind bewußte Nichtwähler!!
- Nur noch 21% der Wahlberechtigten würden CDU und 20 % die SPD wählen (Stern 39/06)

Das sind erschreckende Zahlen. Zahlen, die belegen, dass die große Koalition die Volksparteien entgültig zu Grabe tragen. Liegt es an der großen Koalition?
Nein, es liegt am mangelden Vertrauen der Wähler in die Politiker. Es liegt an den Politikern, die seit Jahren das Vertrauen der Bürger aufgebraucht haben, die sich mehr Gedanken über ihre Diäten als über die Probleme des Landes machen. Die einfach rat- und konzeptlos sind.

Zumindest geht es mir so, ich habe kein Vertrauen mehr in die bestehenden Parteien. Bin ich deshalb politisch nicht interessiert? Nein. Was bleibt mir als Alternative? Nicht zur Wahl gehen, denn eigentlich ist keiner der Parteien oder Politiker wählbar?

So habe ich bei der letzten Bundestagswahl gedacht und bin dann doch gegangen... ich wollte mir zumindest nicht sagen lassen, ich hätte mich nicht beteiligt, denn dann dürfte ich ja auch die nächsten vier Jahre nicht mitdiskutieren.... Geholfen hat es nicht.... und dennoch:

Wenn wir nicht zur Wahl gehen, lassen wir eines unserer wichtigsten Grundrechte (für das in anderen Ländern mit Waffen gekämpft wird) verdorren und machen die Radikalen starkt. Hätte die NPD 7,3% bekommen, wenn mehr zur Wahl gegangen wären? Mit Sicherheit nicht...

Aber wo bleibt die Alternative zu den rechtstaatlichen Parteien. Wir warten schon so lange.... und wir warten vergeblich... und werden auch weiter vergeblich warten... soviel ist sicher. Die renomierten Parteien haben nicht die Kraft (und nicht sie Köpfe) für eine Erneuerung.

Also müssen wir (Wähler) wohl selbst ran. Hat schon mal jemand versucht in eine der beste

1 Comments:

  • Die neusten Umfragen belegen die Unzufriedenheit der Wähler:

    Mehrheit der Deutschen zweifelt an der Demokratie
    Das Ergebnis ist alarmierend. Erstmals ist die Mehrheit der Deutschen einer ARD-Umfrage zufolge nicht mehr zufrieden mit der Demokratie. Der Glaube an die Gerechtigkeit des Systems schwindet - und das Vertrauen in die Regierung.
    Berlin - Der neue ARD-Deutschlandtrend hat ein überraschendes Ergebnis zu Tage gefördert. Um die Demokratie in Deutschland ist es derzeit schlecht bestellt. Erstmals ist eine knappe Mehrheit nicht mehr zufrieden mit dem politischen System der Bundesrepublik. Trotz besserer wirtschaftlicher Rahmendaten sei die gesellschaftliche Stimmung auf dem Tiefpunkt, offenbart die Umfrage, die am Donnerstagabend veröffentlicht wurde.


    DDP
    Deutschland-Flagge vor dem Bundestag: Demokratie auf halbmast
    Zufrieden mit den demokratischen Abläufen äußerten sich nur noch 49 Prozent der Befragten. Das seien elf Prozentpunkte weniger als im September 2005 und der niedrigste je im Deutschlandtrend gemessene Wert, hieß es. 51 Prozent der Befragten sind weniger bis gar nicht zufrieden mit dieser Regierungsform.
    Auch das Empfinden, dass es in der Gesellschaft eher ungerecht zugeht, ist der Umfrage zufolge seit dem Sommer kontinuierlich gestiegen. Nur noch 27 Prozent der Bundesbürger (minus acht Prozentpunkte im Vergleich zum September) bezeichnen die Situation im Land als gerecht, 66 Prozent hingegen als ungerecht. Im Mai waren es noch 57 Prozent, die von Ungerechtigkeit sprachen.
    Schon im Sommer hatte eine Untersuchung der Universität Leipzig ähnlich schlechte Werte hervorgebracht. Demnach meinten nur 27 Prozent der Ostdeutschen, die Demokratie funktioniere zufriedenstellend. In den alten Bundesländern war jeder zweite davon überzeugt. Das Vertrauen in politische Parteien, Bundestag und Bundesregierung ist auf einem neuen Tiefstand, kommentierte der Leipziger Psychologe Elmar Brähler.

    Den schleichenden Verlust in den Glauben an die Demokratie als gerechteste Regierungsform hat Oscar Gabriel, Professor an der Universität Stuttgart, schon seit anderthalb Jahrzehnten beobachtet. Zwar sieht er in Ost wie West eine relativ breite Akzeptanz der Demokratie als Gesellschaftsmodell. Doch seit 1990 sei die positive Einstellung dazu in den neuen Bundesländern tendenziell zurückgegangen, während sie in den alten gestiegen sei. Deutlich geringer fällt allerdings - vor allem im Osten - die Zustimmung zur realen Demokratie aus.

    By Anonymous Anonymous, at 5:52 AM  

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